Gabionen als Blickfang

Gabione, (auch Mauersteinkorb oder Drahtschotterkasten genannt)

Schon im Mittelalter waren Schanzkörbe, wie man sie damals nannte bei der Armee eine hilfreiche Massnahme sich gegen „Eindringlinge“ zu schützen. Damals war das Geflecht noch aus Naturmaterial, aus Weide.
Mit vergleichsweise viel Aufwand und Material das von der Natur kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, konnte man sich dahinter verschanzen um einen Gegner am Eindringen zu hindern.

Zwischenzeitlich haben sich die Verwendungszwecke von Gabionen grundlegend verändert.
Heute dienen Gabionen als Sicht-und-Schallschutz. Im Gartenbau werden Gabione dazu verwendet um Hochbeete für den Garten anzulegen.
Gabione sind vergleichsweise günstig und schauen rustikal aus. Man kann die Steinfüllung in Natur belassen, oder auch ausserhalb bepflanzen, was auch sehr toll ausschaut.

Gabionen als Blickfang

Von etwas weiter her betrachtet schauen Gabionen aus wie eine alte Stadt-oder-Schlossmauer.
Sie fügen sich in fast alle Landschaftsbilder ein.
Vor der Errichtung einer Gabione sollte man sich jedoch den Segen der Baubehörde einholen.
Vieles, aber nicht alles ist erlaubt in Deutschland. Innerhalb eines Grundstücks dürfen Gabionen die 2-Metermarke nicht übersteigen.
Soll eine Gabione jedoch als Grundstückseinzäunung zu einem öffentlichen Grundstück oder zu einer Strasse dienen gelten wieder andere Vorschriften. Diese dienen auch zur Verkehrssicherheit. Beispielsweise bei Ausfahrten vom Grundstück dürfen Gabionen eine maximale Höhe von einem Meter haben damit der Blick auf den rollenden Verkehr nicht verbaut ist.
Was wo erlaubt oder auch nicht erlaubt ist muss im Einzelfall vorgängig mit der zuständigen Baubehörde geklärt werden.
Je nach Bundesland können die Vorgaben leicht abweichend sein.

Nichts ist so einfach wie es auf den ersten Blick scheint

Um auf der sicheren Seite zu sein ist es sicherlich angebracht eine Gartenbaufirma mit dem erstellen einer Gabione zu beauftragen.
Einfach ein Maschengitter aufstellen und mit Schotter oder gehauenen Steinen zu füllen reicht nicht.
Auch eine solche Steinmauer muss einen sicheren Stand gegen Wind und Wetter haben. Dies bedingt ein gutes Fundament.
Je nach Bodenbeschaffenheit kann es nötig sein dass das Fundament gepfählt werden muss.
Gabionen haben wohl ein hohes Eigengewicht, bieten aber auch eine grosse Angriffsfläche gegen Winde. Stürme müssen bei Baubeginn einkalkuliert werden. Je nach Topographie muss ebenfalls eine Entwässerung eingeplant werden. So dass sich Regenwasser nicht innerhalb des Grundstücks stauen kann.
Die Maschengrösse wird durch das Füllmaterial vorgegeben. Je feiner die Füllung sein soll, je kleiner müssen natürlich die Maschen sein. Welche Füllung am effektivsten ist entscheidet wiederum der Verwendungszweck einer Gabione.

Welche Materialien werden verwendet?

Zur Herstellung von Maschengittern wird Rundvolleisen-Stäbe in einer Dicke zwischen 6-8mm verwendet. Damit sich kein Rost ansetzen kann werden die fertigen Element verzinkt. In regelmässigen Abständen werden Trennpfosten eingebaut.
So besteht die Möglichkeit eine Türe einzubauen oder auch in der Höhe Veränderungen vorzunehmen.
Je nach Höhe einer Gabione müssen mehrere Doppelstabsmatten verwendet werden um die gewünschte Stabilität zu erreichen. Ansonsten würde das Gewicht der Steine Ausbeulungen am Maschengitter verursachen.
Um längere Gabionen optisch etwas aufzulockern bietet der Markt auch Schmuckbleche an.
Zur Füllung eignen sich nur Gesteine die möglichst keine Feuchtigkeit aufnehmen. Am meisten verbreitet sind Kalkstein, Granit, Quarzit oder auch Basalt.

Ist ein sicheres Fundament erst einmal erstellt, dann geht es recht schnell die eigentliche Gabione zu errichten.
Wer mag kann die Gabione natürlich auch noch teilweise oder ganz begrünen. Dazu eignen sich alle kletter-fähigen Pflanzen wie etwa Efeu.

Gabionen sind wieder stark im Aufwind. Sie sind absolut pflegeleicht und schauen sehr edel aus.