Traumberuf: Sicherheitsbeauftragter?

Safety first: Der Sicherheitsbeauftragte gegen Arbeitsunfälle

Dass ein Sicherheitsbeauftragter gegen Arbeitsunfälle durchaus seine Berechtigung hat kann man den aktuellen Statistiken entnehmen.

Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang sind Gott-sei-Dank rückläufig.
In der jüngeren Vergangenheit war das Jahr 1993 mit 1543 gemeldeten Todesfällen die sich bei der Arbeit ereignet haben das schlimmste Jahr. Ähnlich schlimm war auch das Jahr 1988 mit 1442 gemeldeten Tragödien.

Seit 2009 haben sich solche Unfälle im Durchschnitt bei etwa 450 Unfällen eingependelt.Die aktuelle Zahl für 2018 wurde mit 430 beziffert. Nicht zuletzt durch Sicherheitsbeauftragte konnte die Statistik kontinuierlich verbessert werden.

Das ändert nichts daran dass jeder dieser Arbeitsunfälle immer noch zu viel ist.

Traumberuf: Sicherheitsbeauftragter?

Sicherheitsbeauftragter wird man nicht einfach so. Das nötige Wissen um allfällige Gefahren in der Berufswelt muss man sich erarbeiten. Dies ist neu auch online möglich.

Hier kann man sich das nötige Basiswissen über 10 Wochen verteilt nebenberuflich aneignen. Das Pensum beträgt etwa 20 Stunden. Dieser Kurs verschafft ein gutes Basiswissen. Über Fortbildungskurse kann man sein Wissen erweitern.

Allerdings muss das Wissen Branchenspezifisch nochmals ergänzt werden. Es gibt wesentliche Unterschiede an die Anforderungen.
Einem Sicherheitsbeauftragten für ein reines Bürohaus unterliegen andere Sicherheitsvorkehrungen wie etwa einem Sicherheitsbeauftragten von Grossbaustellen oder der Industrie.

Die Sicherheitsstandards in der Industrie haben gewaltige Fortschritte gemacht. Neuere Produktionsmaschinen wie etwa Abkantpressen etc. sind in der Regel fast „idiotensicher“ konstruiert. Arbeitsgänge solcher Maschinen müssen meistens mit zwei Händen ausgelöst werden. Arbeitsunfälle solcher Arten sind so gut wie ausgeschlossen. ABER es gibt immer mal wieder Unbelehrbare die solche Schutzvorrichtungen deaktivieren oder umgehen um beispielsweise Musterstücke zu fertigen aber auch um die Produktion zu steigern.

Mitarbeiter instruieren

Dem Sicherheitsbeauftragten untersteht ebenfalls Mitarbeiter zu informieren und zu Instruieren.
Es ist sein Job darauf zu achten dass die vorgegebenen Sicherheitsstandards zwingend eingehalten werden. Er muss auf mögliche Gefahren aufmerksam machen.
Unangekündigte Kontrollgänge gehören zu seinen Aufgaben. Ertappte „Sünder“ werden erstmalig verwarnt. Bei mehrmaligem zu-wieder handeln gegen die Sicherheitsvorschriften kann der Vorgesetzte auch eine Abmahnung aussprechen.
Der Sicherheitsbeauftragte hat nicht sehr viel Ermessensspielraum. Auch wenn er auf Unverständnis des Arbeiters trifft MUSS er auf die Einhaltung der spezifischen Sicherheitsvorschriften bestehen.

Bei Grossbaustellen wird oft ein Sicherheitsbeauftragter am Gate zur Baustelle eingesetzt. Er muss darauf achten dass Schuhwerk und Helm den Vorschriften entsprechen. Ein geschultes Auge lässt ihn auch einschätzen ob ein Bauarbeiter noch zu viel Restalkohol „spazieren führt“ oder gar Drogen im Spiel sein könnten. Solchen Leuten wird der Zugang zur Baustelle konsequent verwehrt.
Baustellen bergen nach wie vor das höchste Unfallrisiko. In Absprache mit der Bauleitung oder auch dem Polier muss der Sicherheitsbeauftragte dafür sorgen dass Gefahrenherde wie Ausschachtungen, frisch betonierte Treppen etc. etc. schnellstmöglich und bestmöglich abgesichert werden.

Sicherheitsbeauftragter, eine kleine Wissenschaft für sich

Die Branchen geben vor welche Gefahrenherde der Betrieb mit sich bringt. Nebst der Baubranche ist sicherlich auch das Sicherheitsdenken in chemischen Betrieben ganz weit oben angesiedelt.
Säuren und viele chemische Bestandteile bergen sehr viele Gefahren in sich. Haut-und-Atemschutz müssen prioritär behandelt werden.
Bei solchen Produktions und auch Lagerbetrieben muss der Sicherheitsbeauftragte spezifische Kenntnisse der Materie mit sich bringen.
Klimatisierung, Belüftung etc. müssen immer auf dem neusten Stand sein und auch einwandfrei arbeiten. Schon ein Funke kann in ganz bestimmten Betrieben zu einer mehr oder weniger grossen Explosion führen. Das heisst, die elektrischen Installationen wie Lampen, Schalter etc. müssen entsprechend abgesichert sein.
Solche möglichen Gefahren müssen schon bei der Planung berücksichtigt werden. Der Sicherheitsbeauftragte muss die vorgeschriebenen Kontroll-und-Wartungsarbeiten veranlassen und auch beaufsichtigen. Erst wenn er sein OK gibt darf die Produktion wieder angefahren werden.

Der Job als Sicherheitsbeauftragte kann sehr verantwortungsvoll sein. Passiert etwas wird er als erstes nach dem WARUM gefragt.