Eine Dachgeschosswohnung hat immer ihren ganz eigenen Charme. Und bietet trotz Dachschräge viele Vorteile. Ein Argument ist, dass niemand über Ihnen wohnen kann und lästige Trittgeräusche von oben entfallen. Allerdings kann man aufgrund der Dachschräge nicht immer alle Möbel dort platzieren, wo man gern möchte. Vielmehr gehört schon ein bisschen Einfallsreichtum dazu, eine Dachgeschosswohnung in eine heimelige Atmosphäre zu verwandeln. Aber nur, weil der Platz begrenzt ist, heißt das nicht automatisch, dass auch die Möglichkeiten der Einrichtung knapp bemessen sind. Es gibt nämlich ein paar einfache, aber ungemein hilfreiche Tipps, die Ihnen behilflich sein können, sich ideal einzurichten. Welche das sind? Sehen Sie doch bitte selbst.

Den Drempel bzw. Kniestock ausnutzen

Um überhaupt genügend Stauraum zu haben, sollten Sie ein Augenmerk auf den Drempel oder auch Kniestock richten. Der beschreibt die Wand auf der langen Seite der Dachgeschoss-Decke, auf der der Dachstuhl aufliegt. Würde darauf verzichtet, läge die Dachschräge direkt auf der Decke auf. Damit würde sich der Wohnraum auf ein absolutes Minimum reduzieren. Optimal ist ein Drempel mit einer Höhe zwischen 40 und 80 cm. Das Dach sollte dabei einen Neigungswinkel von ca. 45° besitzen.
Das bedeutet, je genauer beim Hausbau auf dieses Detail geachtet wurde, desto mehr Wohnraum steht später zur Verfügung. Ist der Kniestock kleiner als 40 cm, kann nachträglich mit kleinen Dachfenstern oder Gauben gearbeitet werden, um mehr Raum zu schaffen. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die zweite Variante genehmigungspflichtig ist.

Die passenden Möbel auswählen

Wie bereits beschrieben, lassen sich aufgrund der Schrägen nicht alle gängigen Einbauschränke überall platzieren. Abhilfe schaffen da Möbel, die nach Maß geschreinert werden. Dabei kann man sich sicher sein, dass sich die guten Stücke optimal an die Schrägen anpassen. Ein Schrank, der geschreinert ist, bietet neben der genauen Passform aber noch etwas Anderes: Nämlich absolute Individualität. Damit unterstreichen Sie Ihren eigenen Wohnstil perfekt und heben sich von der breiten Masse ab. Weitere Informationen zu geschreinerten Möbel gibt es hier.

Neben der Auswahl der richtigen Einbauschränke bieten sich auch Truhen als optimaler Stauraum an. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Material sie gefertigt sind – ein Hingucker sind sie allemal. In fast jedem Möbelhaus erhältlich sind auch kleine Lowboards, die man sehr gut unter Schrägen platzieren kann. Um den Wohnraum aufzuteilen, benötigt es nicht immer massive Möbel oder Regale als Raumteiler. Auch ein schöner Vorhang kann Einiges bewirken.

Der Stauraum
Das wohl wichtigste Thema, wenn man über die Einrichtung einer Dachgeschosswohnung nachdenkt ist geschickt eingesetzter Stauraum. Das können versteckte Schubladen oder Einschübe sein, aber auch originelle Regale. Empfehlenswert ist nur, dass möglichst viel davon geschaffen wird. Selbst Sitzmöbel können mit einem speziellen Innenleben ausgestattet sein, indem sich Hausrat verstecken lässt.

Die Beleuchtung
Was für den Einen eine besonders gemütliche Atmosphäre ist, ist dem Anderen vielleicht viel zu dunkel. Gemeint sind die zahlreichen, mitunter schummrigen Ecken einer Dachgeschosswohnung. Eine Möglichkeit, diese Plätze zu erhellen ist eine indirekte Beleuchtung. Nutzen Sie dazu kleine, unauffällige Lampen oder Lichtschläuche, die in Fußbodennähe angebracht werden. Sie können aber auch einige Deko-Elemente verteilen und mit entsprechendem Licht ausstatten. Auf große Hängeleuchter sollte man in einer Dachgeschosswohnung generell verzichten. Sie lassen das Raumkonzept schnell kleiner wirken, als es eigentlich ist. Die einzige Ausnahme ist eine sehr spitz zulaufende Decke. In einer solchen Position kann ein Kronleuchter sogar sehr edel wirken. Generell kann man eine Dachgeschosswohnung in zwei Ebenen aufteilen: Eine mit geraden Wänden und die zweite Ebene, ab der die Wandschräge beginnt. Wenn diese zwei Teile der Wohnung entsprechend unterschiedlich beleuchtet werden, schafft man eine sehr schöne Atmosphäre. Dachfenster und Gauben sollten immer so beleuchtet werden, dass die Lampen nicht direkt davorstehen, sondern seitlich daneben.

Die Wandfarben
Selbstverständlich kann auch eine Dachgeschosswohnung farbig gestaltet werden. Allerdings sollte man Tapeten mit allzu auffälligen Mustern oder grellen Farben eher meiden. Denn sie verkleinern den Raum optisch. Stattdessen sollte man zu hellen Nuancen greifen, die augenscheinlich vergrößernd wirken. Wenn Sie aber eher dunkle Farben mögen, empfiehlt es sich, nur einzelne Wände damit zu streichen und den Rest heller zu gestalten. Das schafft dann wieder etwas mehr Tiefe. Wem das zu langweilig ist, kann mit bunter Deko das Wohngefühl abrunden. Sie sollten dabei immer beachten, dass gerade in Dachgeschosswohnungen meistens mit Holz anstatt Putz gearbeitet wurde. Das Farbkonzept sollte also auch zum jeweiligen Material passen. Sonst kann es schnell zu kühl und damit unbehaglich wirken.

Die Treppe
Nicht jede Dachgeschosswohnung hat einen komfortablen Aufstieg. Wenn der darunterliegende Flur nicht viel Platz bietet, bieten sich sogenannte Raumspartreppen an. Die Stufen dieser Variante sind etwas schräger angeordnet als bei einer normalen Treppe, was enorm viel Platz spart. Es gibt sie in unzähligen Varianten und für jeden Geldbeutel.

Das sollte man vermeiden

Vermeiden Sie allzu wuchtige Möbelstücke, die Ihnen unnötig viel Wohnraum nehmen. Setzen Sie lieber auf die zuvor beschriebenen Ideen. Auch die falsche Beleuchtung kann Ihre Dachgeschosswohnung sehr schnell ungemütlich wirken lassen. Ein großer Kronleuchter ist also eher nicht empfehlenswert. Was Viele auch nicht bedenken: Im Sommer kann sich in einer Dachgeschosswohnung sehr schnell die Hitze stauen. Um dem entgegenzuwirken, sollte man sich im Vorfeld um eine besonders gute Dämmung kümmern. Auch, wenn das evtl. einen Teil des Wohnraums nimmt.

Zusätzliche Tipps
Sie sollten nicht allzu enttäuscht sein, wenn sich im Möbelhaus Ihres Vertrauens kein passendes Regal findet, oder Ihnen die Sitzmöbel zu dröge erscheinen. Setzen Sie lieber gekonnt einige individuelle, auf Maß angefertigte Stücke richtig in Szene. Wenn Sie die Dachgeschosswohnung als Schlafzimmer nutzen möchten, bedenken Sie, dass es auch Betten im Handel gibt, die mit speziellen, integrierten Kommoden ausgestattet sind. So schaffen Sie spielend weiteren Stauraum, der zudem kaum auffällt. Es muss
auch nicht immer ein Stuhl oder Sessel sein. Als Sitzmöbel bieten sich sogenannte Sitzsäcke an, die unter wirklich jeder Dachschräge Platz finden. Daneben kann man der Dachgeschosswohnung gleich viel mehr Ausdruck verleihen, wenn man ein Regal nicht an eine lange Wand stellt, sondern als Raumteiler nutzt. Das gilt auch für sogenannte Regal-Würfel, die sich individuell aufeinander stapeln lassen. Auch wenn es schwer fällt: Sie sollten die Dachgeschosswohnung nicht zu voll stellen. Das wirkt sehr schnell überladen. Besonders die Zimmermitte sollte frei bleiben. So wirkt die Dachgeschosswohnung gut strukturiert. Schaffen Sie natürliche Lichtquellen! Auch das lässt größer wirken und senkt außerdem mittelfristig Ihre Stromkosten. Wie bereits beschrieben, kann man auch nachträglich noch Fenster einbauen oder vergrößern lassen. Wer mag und genügend Platz dafür hat, kann auch zusätzliche Mauervorsprünge in das Raumkonzept integrieren. Gerade in runder Form schaffen sie einen sehr guten Kontrast zum Rest des Mauerwerks. Auch unterschiedliche Bodenbeläge sorgen für eine interessante visuelle und haptische Aufteilung.

Fazit: Heutzutage wird der Wohnraum immer knapper. Da heißt es: Einfallsreichtum beweisen! Eine der Möglichkeiten, zusätzlichen Raum zu schaffen ist der Ausbau einer Dachgeschosswohnung. Viele denken dabei allerdings zunächst nur an Probleme und nicht an die Lösungen. Dabei ist es eigentlich nicht so schwer, eine Dachgeschosswohnung als begrenzten Raum individuell zu gestalten. Sie sollten sich im Vorfeld nur genau überlegen, wofür Sie den Raum genau nutzen möchten. Wird die Wohnung komplett genutzt, oder möchte man nur sein Schlafzimmer bzw. Wohnzimmer dorthin verlegen? All das sollte in Ihre Überlegungen mit einfließen. Denn insbesondere für eine Küche oder ein Badezimmer sind spezielle Anschlüsse nötig, die im Notfall extra verlegt werden müssen. Das kann mitunter sehr kostspielig und nervenaufreibend sein. Im Grunde ist eine Dachgeschosswohnung aber etwas ganz Besonderes. Da man deutlich mehr Kreativität zeigen muss in puncto Einrichtung, gleicht sie auch ganz bestimmt keiner anderen Wohnung. Stellen Sie sich einmal vor, wie Sie in Ihrem Bett liegen und durch das Dachfenster einen direkten Blick auf die Sterne haben. Oder Sie die Regentropfen schon fast spüren können, weil Sie dem Himmel so nah sind. Ist Ihr Interesse geweckt?