Holzbau: Alles, was Sie wissen müssen

Der Holzbau wird beliebter, vor allem in der Bayerischen Region werden vermehrt Gebäude aus Holz errichtet. Das ist keine Überraschung, denn Holz als Baumaterial hat viele Vorteile. Die Auflagen für Holzbauten wurden strikter, denn Brandschutz ist ein nicht zu unterschätzendes Thema, doch das bringt die Menschen von ihrem Traum vom Eigenheim aus Holz ab. Doch nicht nur Wohnungen werden aus diesem Baumaterial errichtet, auch andere Vorhaben werden umgesetzt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bauten aus Holz errichtet werden, welche Vorteile das hat und was zu beachten ist, auch hinsichtlich der Nachteile und der Pflege.

Was versteht man unter Holzbau?

Wie der Begriff „Holzbau“ schon sagt, handelt es sich um den Bereich des Bauwesens, bei dem das Material Holz verwendet wird. Der Einsatzbereich von Holz ist verschieden – nicht nur Häuser und Eigenheime werden gebaut, auch Scheunen oder Baumhäuser werden errichtet.

Weitere Bauten aus Holz sind u. a. folgende:

• Holzdecken (meistens Holzbalkendecken)

• Holzwände

• Holzdächer

Meistens wird Holz mit anderen Materialien verarbeitet. Der Holzbau hat sich in den vergangenen Jahren einem Wandel unterzogen – oft werden Häuser in einer Systembauweise errichtet, heißt: Wandelemente werden durch Maschinen vorgefertigt und anschließend montiert. Holz wird als Baumaterial wieder öfter eingesetzt. In den vergangenen Jahren wurde Holz hauptsächlich für kleinere Bauten verwendet, doch vor allem in Bayern setzt die moderne Architektur auf das natürliche Baumaterial. Der Grund liegt in den Vorteilen.

Die Vor- und Nachteile vom Holzbau

Der erste Vorteil, und genau deswegen erfreut sich der Holzbau großer Beliebtheit, sind die Kosten. Holz ist im Vergleich zu anderen Materialien günstiger. Wo Holz als Baumaterial ebenso punktet, ist in Sachen Nachhaltigkeit. Holz hat eine negative Emission, heißt, CO2 wird aus der Erdatmosphäre geholt. Für den Holzbau spricht außerdem die Wärmespeicherung – Holz ist gut isoliert und kann Wärme, die beispielsweise durch eine Heizung erzeugt wird, gut abspeichern. Ein häufig übersehener und dennoch wichtiger Aspekt ist die Leichtigkeit, welche eine problemlose Bebauung auf schwierigem Boden oder Geländer ermöglicht.

Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile und der Holzbau ist davon nicht ausgeschlossen. Die Instandhaltungskosten sind im Vergleich zu anderen Materialien hoch, denn Holz verfällt mit der Zeit und ist einer höheren Brandgefahr ausgesetzt. Ein weiterer Nachteil ist die Stabilität – in Deutschland ist dieser Nachteil jedoch eher theoretisch, denn die Bundesrepublik ist kaum von Naturkatastrophen oder ähnlichem betroffen.

Brandschutz: Was ist in Deutschland zu beachten?

Rechtliche Hürden sind insbesondere in Deutschland kein Kinderspiel und der Holzbau ist hier keine Ausnahme. An sich kann man dem Material keine Schuld an Bränden geben, denn Menschen verursachen diese, nichtsdestotrotz ist Holz leichter entflammbar als andere Baumaterialien und deshalb unterliegt die Verarbeitung diversen gesetzlichen Vorschriften.

Bei Holz ist die Kategorisierung wichtig. Abhängig von der Größe und Höhe des Bauvorhabens, wird es in eine der fünf Gebäudeklassen eingeteilt. Die Bauteile selbst werden in Feuerwiderstandsklassen unterteilt.

Aufgrund der leichten Entflammbarkeit darf Holz nicht als Baumaterial für Fluchtwege verwendet werden. Solche Wege dienen der Sicherheit und der Brand darf sich in ihnen nicht ausbreiten, daher ist die Nutzung von Holz untersagt.

Weitere wichtige Aspekte

Nicht nur Vorschriften zum Brandschutz sind beim Holzbau zu beachten, auch andere bürokratischen Behörden müssen zunächst gemeistert werden, bis Sie Ihr Bauvorhaben in die Praxis umsetzen können. Am wichtigsten: Die behördliche Genehmigung. Abhängig vom Bauvorhaben kann es bis zu sechs Monaten dauern, bis dieses genehmigt wird. Doch kein Grund zur Sorge: Der Bau wird deshalb nicht länger dauern und sechs Monaten Genehmigungszeit besteht auch nur bei höchst komplexen Bauvorhaben und normalerweise nicht beim Einfamilienhaus.

Achten Sie vor der Umsetzung Ihres Bauvorhabens auch darauf, dass nicht nur der Bau etwas kostet, sondern auch Instandhaltungskosten auf Sie zukommen werden. Wie hoch diese sind, lässt sich vorab nicht sagen, aber man sollte besser mit etwas mehr einplanen.