Was ist Handwerk eigentlich?

Als Handwerk bezeichnen man mittlerweile zahlreiche gewerblich Tätigkeiten. Meistens werden Produkte auf Bestellung gefertigt oder Dienstleistungen auf Anfrage erbracht. Im gesamten beschreibt der Begriff Handwerk einen Berufsstand. Handwerker gehen demnach einer Tätigkeit nach, die der industriellen Massenproduktion gegenüber steht. Selbst das handwerkliche Gewerbe ist in Deutschland bereits über die Handwerksordnung geregelt.

Doch wer darf sich wirklich Handwerker nennen?

Handwerker beschreiben einige gewerbliche Berufe. Doch um diesen Titel tragen zu dürfen, muss jeder eine Ausbildung absolvieren. In der Regel dauernd die Ausbildungen im Handwerk dreieinhalb Jahre. Diese schließt man mit einer Gesellenprüfung ab. Bereits während der Ausbildung besteht die Möglichkeit, drei bis neun Monate ins Ausland zu gehen, um sein Fachwissen zu vertiefen. Nach der Prüfung ist man schließlich erst ein traditioneller Handwerker.

In der früheren Zeit gab es keine Probleme, den richtigen Führungsnachwuchs zu finden. Größtenteils waren es Familienbetriebe, die über Jahre hinweg auch Familienbetriebe blieben. Heutzutage tritt als Nachfolger oftmals ein Firmeninterner an, da die Familie selbst andere Berufe anstrebt und kein Interesse hat, in der gleichen Firma weiter zu arbeiten. Früher war ein Meistertitel oder ein Studium zwingend für eine Betriebsführung. Heute ist dies nicht mehr in allen Berufen der Fall. Jeder Geselle, der sein Handwerk versteht, kann einen Betrieb eröffnen und diesen führen.

Mittlerweile besteht nur in 41 Handwerken die Pflicht eines Meistertitels. Heute kommt es auf den Fleiß, die Qualitätssicherung, die Planarbeit und die Führungssicherheit an. Wer über diese Eigenschaften verfügt, kann ohnehin auf dem Markt überleben. In Deutschland steht die Diskussion schon lange im Raum, ob ein Meistertitel mit einem Studium gleichgestellt werden kann.

Das moderne Handwerk heute

Der tägliche Umgang mit traditionellen Werkzeugen ist eigentlich das faszinierende am Handwerk. Alles kann individuell mit eigenen Händen produziert werden. In einer modernen Tischlerei geht es heutzutage nicht mehr ohne einen Handhobel zu. Auch neue Materialien und Bearbeitungsmethoden werden mit dem Hobel verwendet.

In unserem elektronischen Zeitalter ist vieles über die computergesteuerten Prozesse geleitet. Der Bäcker formte damals seine Brötchen selbst mit der Hand. In vielen großen Betrieben machen das heute Maschinen. Trotz alledem muss jeder von sich aus dieses alte Handwerk erlernen, auch wenn die Maschinen die größte Arbeit übernehmen.

Weiterhin entwickeln sich auch ganz neue Berufe. So kann man mittlerweile schon von einem traditionellen Bauberuf zu einem Gebäudeenergieberater werden. Es gibt viele Berufe, in denen eine Umschulung zu komplett neuen Ufern führen kann.

Die Pflege des alten Handwerks

Bis heute können viele alte Handwerksberufe auf eine lange Tradition zurückblicken. Beispielsweise gibt es Schmiede, seit dem der Mensch weiß, dass man Metalle miteinander verschmelzen und bearbeiten kann. Berufe wie Schreiner oder Böttchen zählen zu den sehr alten Berufen, die heute wahrscheinlich kaum einer erkennt.

Böttcher gibt es in Deutschland lediglich eine Hand voll. Aber diese Handwerker bestechen durch ihre Qualität. Ihre Fässer werden noch heute bis nach Frankreich geordert. Wichtig ist, dass das Handwerk, besonders das alte geschützt wird. Traditionelles Handwerk gibt es heute kaum noch. Doch genau das sollte durch bestimmte Werte und Inhalte aufrecht erhalten bleiben. Mit Hilfe der Handwerkskammern und auch der Fachverbände könnte man die regionalen Besonderheiten aufrecht erhalten. Früher war das Handwerk schließlich noch ganz anders angesehen als heute.

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