5 praktische Tipps zur richtigen Planung der Elektroinstallation im Eigenheim

Ein Schalter an der Tür, 3 Steckdosen im Raum, maximal einen Lampe pro Zimmer, im Wohnzimmer noch einen Antennenanschluss …
… so sah die Elektroplanung noch vor gar nicht allzu langer Zeit aus.
Seither hat sich viel verändert. Der technische Fortschritt überrollt uns förmlich. Mittlerweile hat sich die Zahl an elektrischen Geräte in den meisten deutschen Haushalten, gegenüber vor 20 Jahren, mehr als verdoppelt.
Heute verlangt der Verbraucher ganz andere Anforderungen an die Elektroinstallation, als Früher.
Von Schalter und Steckdosen mal abgesehen spielt der Komfort eine große Rolle.
Zu einer komfortablen Elektroinstallation gehört heute zum Beispiel folgendes:

  • Eine Multimedia-Verkabelung
  • Netzwerkanschlüsse in jedem Raum
  • Elektrische Jalousien
  • Einzelraumsteuerung für die Heizung
  • Eine Videosprechanlage
  • Szenenbeleuchtungen
  • Gebäudeautomationen
  • Verschiedene Smart-Home Lösungen

Der Sicherheitsaspekt in Wohnhäuser hat sich ebenfalls total verändert.
Hierzu gehört heute zum Beispiel folgendes:

  • Rauchmelder in Wohn- und Schlafräumen bzw. in Treppenhäuser und Flure
  • Videokameras
  • Mehrere FI-Schutzschalter
  • Brandschutzschalter
  • Zutrittskontrolle
  • Alarmanlagen
  • Überspannungsschutz

Deshalb sollten sich Bauherren, schon bei der Planung des Eigenheims, auch Gedanken über die Planung der Elektroinstallation machen. Spätestens in der Rohbauphase sollte man sich im Klaren sein, was für Möglichkeiten es gibt und welche Dinge unbedingt umgesetzt werden sollten.
Denn eine spätere Nachrüstung ist meist nur noch mit viel mehr Aufwand und Kosten umsetzbar.
Die Elektroinstallation sollte so geplant sein, damit für mindestens 25 Jahre zukunftssicher vorgesorgt ist und keine teuren Nachrüstungen anfallen.

5 Tipps, die Ihnen für die Planung der Elektroinstallation helfen

Tipp 1: Im Grundriss die Möblierung einzeichnen und Elektroanschlüsse festlegen
Nehmen Sie eine Kopie des Grundrisses Ihres Hauses als Vorlage. Machen Sie sich über die spätere Einrichtung Gedanken. Je detaillierter Sie Raum für Raum mit der Möblierung festlegen, desto besser können Sie die Elektroanschlüsse planen.
Nachdem Sie die Möbelstücke in den Grundriss eingezeichnet haben, legen Sie die Anordnung von Schalter, Steckdosen und Lampen fest.
Genauso sollten Sie bei Antennen- und Netzwerkanschlüssen vorgehen. Wenn Sie sich für elektrische Jalousien entschieden haben, legen Sie auch hierfür die Schalter und Motoranschlüsse fest.
Ebenfalls sollten Sie sich mit dem Grundriss über alle sonstigen Komfortanwendungen Gedanken machen und im Plan vorsehen. Eine strukturierte Elektroplanung Raum für Raum finden Sie auf dieser Seite.

Tipp 2: Zentral angeordneter Kommunikationsverteiler und pro Stockwerk einen Unterverteiler

Kurze Kabelwege sparen Arbeitszeit und Materialkosten. Legen Sie, wenn möglich einen zentralen Kommunikationsverteiler für alle Multimedia-Verkabelungen fest. Von dort verlegen Sie sternförmig alle Antennen- und Netzwerkanschlüsse. Auch alle sonstigen Schwachstromanschlüsse, wie zum Beispiel Sprechanlage, Videokameras etc. werden ebenfalls vom Kommunikationsverteiler sternförmig verlegt. Dementsprechend groß sollte dieser dann ausfallen.
Es empfiehlt sich auch pro Stockwerk einen eigenen Unterverteiler für die Absicherung der Stromkreise vorzusehen. Damit sparen Sie sich nicht nur Materialkosten, sondern auch Arbeitszeit durch Verlegearbeiten.

Tipp 3: Leerrohre vorsehen

Wenn Sie manche Komfortanwendungen aktuell aus Kostengründen noch nicht realisieren wollen, besteht die Möglichkeit wenigsten dafür Leerrohre vorzusehen. Die Leerrohre enden am besten in tiefen Unterputzdosen, in die später Geräteeinsätze eingebaut werden können.
Leerrohre und Unterputzdosen sind von der Anschaffung her günstig. Später können dadurch Nachrüstungen realisiert werden, ohne aufwändige Stemmarbeiten durchführen zu müssen.

Tipp 4: Versorgungsschacht vorsehen

Wenn Sie einen Neubau planen, sehen Sie einen zugänglichen Versorgungsschacht vom Keller bis zum Dachboden vor. Der Maurer sollte schon beim Rohbau diesen Schacht durch Decken und Wände aussparen. Dadurch spart man sich in der Regel viel Arbeitszeit, weil Bohrarbeiten durch Betondecken wegfallen bzw. das Verlegen von Versorgungsleitungen schnell erledigt ist.
In diesem Versorgungsschacht können nicht nur Kabel und Leerrohre für die Elektroinstallation verlegt werden, sondern zum Beispiel auch Wasser- Heizungs- und Lüftungsrohre Ihren Platz finden.

Tipp 5: Smart-Home Anwendungen vorsehen

Smart-Home Anwendungen erobern immer mehr unsere Welt. Dem Verbraucher wird immer mehr bewusst, dass gewisse Smart-Home Anwendungen auf Dauer viele Vorteile bringen. Nicht nur durch Energieeinsparungen, sondern vor allem wegen den Sicherheits- und Komfortanwendungen, die einem das Leben in Zukunft erleichtern sollen.
Sprechen Sie darum mit dem „Smart-Home-Elektriker“ Ihres Vertrauens. Er kann Ihnen wertvolle Tipps geben, auf die Sie sonst nicht gekommen wären.

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